ZUCHT BEDEUTET ENTWICKLUNG...
...deshalb sind die meisten Verpaarungen in meiner Zucht einmalig.
Jede Verpaarung hat ein Ziel, das zum Teil nur ein kleiner Schritt in einem großen Plan ist, der sich über Generationen zieht. Für den Laien bzw. den Uneingeweihten ist es oft nicht ersichtlich, was ich mir dabei gedacht habe, aber seien Sie versichert, ich hab mir dabei etwas gedacht. Habe ich von einer Katze oder einem Kater den gewünschten Nachwuchs bekommen, wird er/sie kastriert, daher bleiben meine Zuchttiere meist nur wenige Jahre aktiv.
Oft hört man den Vorwurf, die "ausgedienten" Zuchttiere abzugeben sei eine egoistische Entscheidung. GANZ IM GEGENTEIL!
Da der Tag für Niemand mehr als 24 Stunden hat und auch Platz für gewöhnlich nicht unendlich ist, kann jeder nur eine begrenzte Anzahl von Katzen versorgen. Daher steht man früher oder später vor der Frage: Zu züchten aufhören oder Kastraten abgeben?
Ich habe mich für die letztere Variante entschieden, denn Kastraten sind in einer Katzengruppe meist die rangniedrigsten Tiere. Oft leben andere Katzen den "sozialen Aufstieg", der durch die Kastration einer ranghohen Katze entsteht, aus und hacken auf den Kastraten herum. Außerdem haben sie es sich verdient, auch endlich ihre eigene Familie zu bekommen, bei der sie alleine oder mit 1-2 anderen Katzen im Mittelpunkt stehen.
Oft ist es die bessere Lösung für meine jungen Kastraten, ein neues Zuhause zu finden. Wie sich gezeigt hat, ist das eine Lösung, die für Mensch und Tier gut funktioniert, WENN sich die Richtigen finden. Bis dahin bleiben sie bei mir.
Es gibt gute Gründe lieber ein erwachsenes Tier zu nehmen: Man sieht was man bekommt, das Tier ist von der Entwicklung weitgehend fertig. Der Charakter ist schon ausgeprägt und sie sind nicht mehr so übermütig und aktiv wie Jungtiere.Erwachsene Tiere brauchen meist nur geringfügig länger sich einzugewöhnen, meist ist nach einer Woche das Eis gebrochen oder zumindest eine deutliche Tendenz erkennbar, "ob es passt". Falls es "nicht passt", nehme ich das Tier natürlich zurück!
Folgende Kastraten suchen derzeit ein neues zu Hause:
Modany Camelia, fawn point, weiblich, geb. 22.7.2022
Camelia hat die seltene Farbe fawn. Sie hat am linken Auge ein Iriscolobom (das ist eine angeborene Fehlentwicklung, die Pupille ist unveränderlich in der Größe), weshalb sie nie zur Zucht eingesetzt wurde. Sie ist Menschen gegenüber ein sehr zurükchaltendes Mädchen und braucht sehr lange bis sie vertrauen fast. In der Katzengruppe ist sie eher dominant und kommt gut zurecht. Auf einem neuen Platz bräuchte es unbedingt einen selbstbewussen Katznkumpel als "Vordenker" damit sie sieht, was alles ungefährlich ist.
Aber es gibt natürlich auch Katzen, die lebenslänglich bei mir bleiben - sei es, weil sie mir besonders ans Herz gewachsen sind, weil sie für einen Umzug zu alt sind oder weil sie besondere Bedürfnisse oder Eigenheiten haben, auf die sich kaum jemand freiwillig einläßt. Diese Kastraten nenne ich meine "Inventarkatzen" - sie haben hier Wohnrecht auf Lebenszeit.
LA SGC Modany Easy Rider, blue lynx (tabby) point, 11.9.2006 - 7.9.2021 alias PRINZI
Zu seinem Rufnamen ist Prinzi gekommen, weil er als Baby immer am liebsten auf meinem Kopfpolster geschlafen hat - also da wo es am weichsten ist, wie die Prinzessin auf der Erbse.
Mein Prinzi ist mein Herzbube und wird für immer bei mir bleiben. Er wurde im Alter von 8 Jahren kastriert und hat in seiner gesamten Zeit als Deckkater nie markiert obwohl er über die Jahre der Vater von nicht mehr als 15 Würfen wurde. Er hat sehr kurzes dichtes Fell und großen blauen Kulleraugen und einen schönen runden Kopf. Einen würdigen Nachfolger für ihn heranzuziehen, stellt eine Aufgabe dar, die noch zu bewältigen ist.
Seine Showkarriere war beeindruckend - in der Showsaison 2006/2007 wurde es 3.Bestes British Kurzhaar Kitten in der TICA international und in der Saison 2007/2008 trotz großer Konkurenz 14.Beste Kurzhaar Katze in der Region Europa Nord, erster Supreme Grand Champion seiner Farbe und in der Showsaison 2008/2009 International Winner, 10. Beste Allbreed Katze weltweit und gleichzeitig 3. Beste Kurzhaarkatze weltweit.
Als Kastrat war er mit mir nun eine letzte Saison unterwegs und hat seine Showkarriere mit 2. Bester Kastrat Region Europa 2014/2015Süd abgeschlossen.
Leider musste ich meinen Schmusebär am 7.9.21 für immer gehen lassen - seine Nieren wollten nicht mehr.
Epreserdei Darinka, lilac tortie British Shorthair, geboren 21.07.2009
Mit Darinka hab ich mir ein Enkelkind zurück geholt. Sie ist eine große, kräftige Katze und sehr typvoll. Das sie auch cinnamon trägt hab ich erst später mit Gentest herausgefunden. Sie hatte ihren letzten Wurf 2015 und wurde, nachdem sie nicht mehr aufnahm 2017 kastriert. Sie ist die Großmutter von Modany Xanadu und Xcelsior. Da sie sich sehr schwer tut mit Fremden, wird sie bei mir bleiben.Zwischenzeitlich verstorben sind:
Modany Querida Mia, seal tortie point British Shorthair, 24.1.04 -10.10.2016, alias MURL
Murl war nie eine Zuchtkatze sondern kam mit 9 1/2 Jahren zu mir zurück.
Ihr erstes zu Hause war bei einer Familie, die für sie nicht wirklich Verständnis hatte, so kam sie nach 1 Jahr das Erste mal zu mir zurück.
In ihrem nächsten zu Hause ging es ihr viele Jahre mit kätzischer Gesellschaft sehr gut, bis eine chronische Erkrankung der Besitzerin und chronischer Durchfall bei Murl ein weiteres Zusammenleben unmöglich machte - also kam sie wieder zu mir zurück.
Wir konnten keine Ursache für den chronischen Durchfall finden und ihn daher auch nicht wirklich in den Griff bekommen. So hinterläßt sie eben gelegentlich Spuren und ihren Flüssigkeitshaushalt muss man genau im Auge behalten.
Davon abgesehen ist Murl eine unkomplizierte Katze, hat sich gut in die Gruppe eingefügt und wird hier bleiben.
Modany Galileo, chocolate point British Shorthair, * 1.4.2007 - 07.11.2015
Auch Galileo war nie ein Zuchttier. Er hatte plötzlich mit 3 Monaten große Schmerzen, wollte sich nicht bewegen oder anfassen lassen. Trotz Aufenthalt in der Tierklinik konnten wir nicht herausfinden, was mit ihm los war. Er erholte sich langsam, ließ sich aber seither nicht anfassen, also blieb er bei mir. Galileo bewegte sich behäbig, wie ein alter Kater und war auch nicht so beweglich, das er sich überall hätte putzen können. Da er sich auch nicht anfassen oder gar kämmen lies, bildeten sich am Rücken Filzen. Als er 3 Jahre war, war dann der Punkt erreicht, dass ich ihn in Narkose legen ließ, um die Filzen zu entfernen und ihn komplett durchzuchecken. Bei der Gelegenheit gab es auch gleich eine Zahnsanierung, außerdem stellte sich heraus, dass bei ihm 3 Rückenwirbel beschädigt sind, was wohl die Ursache für seine Beschwerden war. ...frische Brüche sind besonders bei Jungtieren am Röntgen schlecht erkennbar, deshalb wurde es am Anfang nicht erkannt.
Mit den Jahren wurde Galileo immer schwerfälliger, Ablagerungen an den beschädogten Wirbeln machten ihn zusehends unbeweglicher. Es war schwierig den richtigen Zeitpunkt zu finden ihn gehen zu lassen.
Modany Jazz, seal point British Shorthair, * 19.3.2013 - 9.6.2014 alias SCHMUDL
Schmudl war mein jüngster spezieller Fall. Sie hatte im Alter von 1 Woche eine Schnupfeninfektion, die sie aber mit der Unterstützung von ein paar Tagen Sondenfütterung überwand. Allerdings hat aber die Infektion das Gehirn beeinträchtigt, denn Schmudl bekam Epilepsie und musste 2mal täglich, genau alle 12 Stunden, Tabletten bekommen.
Schon mit 6 Wochen war klar, dass sie anders ist - sie spielte für sich alleine, versuchte immer noch das Futter nur durch saugen aufzunehmen, konnte nicht hochspringen, nur klettern und wurde nicht sauber. Ich hatte mich schon damit abgefunden, mehrmals täglich ihre Lacken aufzutunken als sie mit 4 Monaten das Thema Katzenklo endlich kapiert hatte.... und ein paar Wochen später hatte sie dann die ersten Krampfanfälle. Glücklicherweise allerdings keine "Grand Mal"-Anfälle sondern eher kleine Zuckungen die sich innerhalb weniger Sekunden wiederholen. Es vergingen ein paar Wochen bis zum nächsten Anfall. Als sie dann aber innerhalb 1 Woche fast jeden Tag mind. 1 Anfall hatte, entschieden wir uns für Dauermedikation.
Epileptische Anfälle verbrauchen sehr viel Energie und machen müde. Diese Katzen fressen nach einem Anfall mit Heißhunger und schlafen mehr als normal. Das Medikament trägt zur Muskelentspannung bei - so gilt es, eine Dosierung zu finden die zwar die Anfälle unterbindet, aber vor lauter Entspannung nicht zur Unbeweglichkeit führt.
Das ging soweit ganz gut bis sie einen epileptischen Daueranfall bekam aus dem sie auch mit hoch dosierten Valium nicht mehr raus zu kriegen war, also blieb schließlich keine andere Alternative als sie zu erlösen.
CH. Modany's Apocalypse Angel, tortie, * 5.5.1993 - 20.2.2013, alias ZWETSCHKE
Zwetschke war meine Erstgeborene - ich hatte mir eine Schildpatt gewünscht und habe eine bekommen, daher auch der Name. Zwetschke hatte für mich 4 Würfe mit gesamt 11 Babies und war seit ihrem 6. Lebensjahr kastriert.
Sie mochte Ausstellungen nie, daher war dieses Thema schnell abgehakt - der Ausstellungskäfig war nicht das Problem, nur dass man sie da immer wieder hoch heben muß, ging ihr entschieden gegen den Strich... eben ganz britentypisch "4 on the floor" hochheben war auch zu Hause nicht zulässig!
Zwetschke war lange Zeit auch als Kastratin der unangefochtene Boß meiner Rasselbande, das war allerdings mit dem Umzug 2010 nach Alland vorbei, denn da zeigte sich dann, dass sie wohl schleichend blind geworden war.
Aus ihrem letzten Wurf hatte ich SGC Modany's Kiss Me Kate, ebenfalls schildpatt, behalten - und Vienna Calling ist eine Urenkelinnen von Zwetschke, über die sich ihre Linie weiter fortsetzt.
Top Notch ist eine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin von Zwetschke.
RW CH Modany Vienna Calling, black tortie British Shorthair, geboren 11.9.2000 - 9.2.2014 alias FLECKERL
(links ein Jugendfoto mit ca. 3 Jahren, rechts im Alter von fast 14 Jahren)
Fleckerl war eine schildpatt mit viel rot - so wie ich das mag. Sie war die perfekte Mutter und es konnten auch gerne ein paar fremde Kitten mit trinken, das störte sie überhaupt nicht. Fleckerl war als Zuchtkatze absolut unkompliziert und in Top Kondition, wenn ihre Babies grade mal 3 Monate alt waren. Das und die Tatsache, dass es eben oft nicht nach Plan läuft, führte dazu, dass sie sehr lange in der Zucht blieb. Feckerl wurde im April 2011 kastriert.
2001 hatte Fleckerl ihren ersten Wurf mit Modany's JJ Mc Wade, ich hatte auf ein hübsches Point Mädchen gehofft, doch im Wurf war kein einziges Point Kitten.
2002 hatte Fleckerl ihren nächsten Wurf mit Excalibur Freddy Mercury, das einzige Mädchen im Wurf war blue tortie Mädchen und ging auf einen Platz, wo sie einen Wurf mit einen Point Kater hatte, leider gab es wieder keinen Point Nachwuchs.
2003 hatte Fleckerl ihren 3.Wurf mit Malsome Ohmypapa, cinnamon point, Pandora, das einzige Mädchen im Wurf, war lilac tortie und ging an eine befreundete Zuchtanfängerin, die jedoch die Zucht aus familiären Gründen sehr schnell aufgab und bevor ich es verhindern konnte, war diese Katze kastriert, ohne dass es Nachwuchs gegeben hatte.
2004 wiederholte ich daher die Verpaarung mit Ohmypapa. Diese Verpaarung war gedacht um in die Cinnamon Linie mehr Typ zu bringen, d.h. Fleckerl war in dieser Verpaarung der stärkere Part und ihre Tochter Liesl war zwar gegenüber ihrem Vater ein Fortschritt, doch im Vergleich zu ihrer Mutter ein Rückschritt. Deshalb sollte sie nicht die einzige Tochter von Fleckerl sein, die ich in der Zucht behalte.
2005 hatte Fleckerl einen Wurf mit dem cream Kater einer Freundin, die aus diesem Wurf gerne ein rotes Mädchen wollte. Das rote Mädchen kam sogar, ging auch in die Zucht, hatte aber bei der ersten Geburt einen Kaiserschnitt, bei dem sie auch gleich kastriert wurde und wurde wie auch ihre beiden Kinder als Liebhabertier platziert.
2008 hatte Fleckerl ihren 6.Wurf mit einem lilac point white Kater. Es war auch ein ausgesprochen hübsches chocolate tortie point weiß Mädchen im Wurf, doch da sie einen Nabelbruch hatte, wurde auch aus ihr keine Nachfolgerin für diese Linie.
2011 hat Fleckerl ein Einzelkind zur Welt gebracht - natürlich ein Kater. Aus einer Tochter von Fleckerl, die ihrer Mutter ebenbürtig ist, ist also leider nichts geworden. Glücklicherweise hatte ich die Möglichkeit, mit diesem Kater einen Wurf zu machen, aus dem 1 Kater in die Zucht ging - so bleibt die Hoffnung aufrecht, Fleckerls Qualitäten zu erhalten.
Als Fleckerl mit ihrem letzten Wurf 5 Wochen trächtig war, entdeckte ich einen erbsengroßen Knoten im Gesäuge. Als ihr Sohn 5 Wochen alt war, wurde der Knoten, der sich als bösartig herausstellte und bis dahin bereits die doppelte Größe hatte, operativ entfernt. 18 Monate später fand ich in der Achsel des rechten Vorderbeins einen weiteren Knoten, der sich bei der OP als weitaus größer als von außen erkennbar herausstellte.
Fleckerl hat auch diese OP gut überstanden, erblindete aber in den folgenden 2 Monaten (bis Februar 2013), kam damit aber gut zurecht. Sie verstarb ganz plötzlich, an ihrem letzten Morgen war noch alles wie immer.